Heute haben wir uns das Frühstück in der Unterkunft selbst gemacht. Lenny ist auf jeden Fall schon wieder sehr bereit, nach Hause zu fahren; ihm schmeckt das Frühstück zu Hause auch viel besser.
Ein bisschen verplant sind wir dann zum Bahnhof aufgebrochen. Der nächste Zug nach Carcassonne sollte um 11:04 Uhr fahren, aber für diesen waren Sitzplatzreservierungen notwendig. Wir sind dennoch zum Bahnhof gefahren, um zu schauen, ob wir noch einen Sitzplatz bekommen könnten. Leider war der Zug komplett ausgebucht. Was wir aber gelernt haben, ist, dass Sitzplatzreservierungen gleich viel kosten, egal wie lang die Strecke ist. Das ist in Deutschland ja auch so, aber dort kostet ein Sitzplatz keine 12 Euro und ist in den regulären ICEs auch nicht Pflicht.
Also entschieden wir uns, auf den Zug um 11:45 Uhr zu warten. Um die Zeit zu verkürzen, haben wir einen kleinen Abstecher zum Haribo-Laden am Place du Capitole gemacht.
Dann ging es zurück zum SNCF-Bahnhof und fast direkt in den Zug nach Carcassonne. Die Stadt um die Burg ist ein süßes kleines Städtchen. Wir mussten ein ganzes Stück laufen, um hoch zur Burg zu kommen, aber es hat sich gelohnt. Ich war vor mehr als einem Vierteljahrhundert schon einmal hier, mit dem Französischkurs, und heute sah es noch genauso schön aus. Meine Freundin Janine erkannte es auf meinem Foto im WhatsApp-Status auch sofort wieder.
Als Snack gab es einen Crêpe – das war Lennys großer Wunsch. Nachdem wir noch ein wenig durch die Stadt geschlendert und einen Laden mit dem Spiel „Carcassonne“ und den Erweiterungen durchstöbert hatten, überlegten wir, uns auf den Rückweg zu machen. Kurz den Zugfahrplan gecheckt – der Zug fährt nur alle zwei Stunden – und wir hatten Glück: Der Weg zum Bahnhof dauert ca. 30 Minuten, und der Zug fuhr in 45 Minuten.
Wolf hatte heute Morgen vom Flugzeugmuseum gelesen, das direkt neben dem Airbus-Werk liegt. Ursprünglich wollte ich gerne mit allen eine Werksführung machen. Die hatte mir damals sehr gut gefallen, aber mittlerweile ist das nicht mehr so wie zu meinen Schulzeiten; man kann alles nur noch hinter Glas sehen. Das Museum liegt zwar auf der anderen Seite von Toulouse, aber das war für uns in Ordnung.
Das Museum hatte einige tolle Flugzeuge ausgestellt, die wir auch von innen besichtigen konnten. Darunter waren ein Airbus A-300B, die Concorde, ein Super Guppy und zu unserer großen Freude ein A-380! Wir waren sehr begeistert von dem Museum.
Gegen 18:30 Uhr waren wir von Flugzeugen gesättigt, hatten aber langsam Hunger auf das Abendessen. Auf dem Hinweg hatten wir entdeckt, dass der Bus, der auch in der Nähe unserer Unterkunft hält, eine Tramstation weiter ebenfalls hält und schneller in der Stadt ist. So stiegen wir in den Bus 70 ein und suchten an der Strecke ein nettes Restaurant. Um von der Haltestelle zum Restaurant zu gelangen, mussten wir über eine große Brücke über die Garonne. Das Essen war super lecker!
Wir checkten schnell den Busplan und entschieden uns, den nächsten Bus zu nehmen. Google zeigte mir an, dass wir zur nächsten Haltestelle laufen sollten und nicht zu der, an der wir ausgestiegen waren. Gesagt, getan. Kurz vor der Bushaltestelle war die Straße gesperrt, sodass der Bus die Haltestelle nicht anfahren konnte. An der Haltestelle selbst stand nichts, aber in der App der öffentlichen Verkehrsmittel war vermerkt, dass diese und die nächsten vier Stationen nicht angefahren werden. Also hieß es nun, schnell zur anderen Haltestelle zu laufen. Kurz nach der Haltestelle kam uns der Bus entgegen und hielt leider nicht an, als wir winkten. Wir wussten, dass der Bus alle 20 bis 30 Minuten fährt. Nun hieß es warten, als wir die Haltestelle erreicht hatten. Ich wollte kurz checken, wann genau der nächste Bus kommt, und sah, dass es der letzte gewesen war. Nun blieb uns nur übrig, ein Uber zu rufen. Die Fahrstrecke dauerte auch nur 10 Minuten.
Nun sind wir schon ein Weilchen zu Hause und haben die Koffer für unsere Weiterfahrt nach Paris gepackt.