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Mailand

11. August 2024

Nach einem langen Tag gestern ließen wir es heute ruhig angehen und starteten unseren Tag in Mailand erst einmal mit einem ausgiebigen Ausschlafen. Unser erstes Ziel sollte der Bäcker sein, aus dem es bei unserer Ankunft so verlockend geduftet hatte. Doch zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass er heute geschlossen war. Auch die umliegenden Geschäfte waren noch nicht geöffnet, sodass wir uns direkt in die Stadt aufmachten – genauer gesagt, zum berühmten Mailänder Dom.

Dort fanden wir ein charmantes Café, das Panini und verlockende süße Stückchen wie Cannoli und Krapfen zum Mitnehmen anbot. Unser Frühstück genossen wir auf einer Bank direkt vor dem majestätischen Dom. Nach dem letzten Bissen buchte ich schnell noch ein Familienticket für den Dom, den wir als Nächstes besichtigen wollten. Doch vorher musste natürlich noch ein Gelato her – das durfte nicht fehlen. Ganz nach dem Motto der Kinder: Okay, but first Gelato.

Ein unerwartetes Hindernis tauchte jedoch auf: Meine kurze Hose war nicht lang genug, und der Herr am Eingang wies uns darauf hin, dass meine Knie bedeckt sein müssten, um den Dom betreten zu dürfen. Doch er war so freundlich, uns zu versprechen, dass wir uns nicht in der langen Schlange anstellen müssten, sobald ich die Knie bedeckt habe. Glücklicherweise hatte Wolf bereits einen H&M in der Nähe entdeckt, und so machten wir uns auf den Weg, um schnell eine längere Hose zu besorgen. Im Laden fanden wir sofort eine tolle und günstige Hose, bei der Lenny begeistert an der Selbstbedienungskasse den Piesper entfernen durfte – das sah fast professionell aus.

Zurück am Dom wurden wir von den eindrucksvollen Klängen der Orgel empfangen. Während Wolf und die Kinder den Dom weiter erkundeten, ließ ich die Atmosphäre auf mich wirken und genoss den Moment der Ruhe auf einer der Bänke. Wir konnten sogar das „Vater unser“ und eine kurze Predigt auf Italienisch zu hören. 

Nach unserem Besuch im Dom führte Wolf uns auf den Platz davor, wo er mir die Aperol Terrazza zeigte, die direkt an den imposanten Eingang der Galleria Vittorio Emanuele II, eines der luxuriösesten Einkaufszentren der Stadt, grenzt. Hier reihten sich die edelsten Marken aneinander – Gucci, Rolex, Prada, Louis Vuitton – um nur einige zu nennen. Aber nicht nur die Geschäfte waren beeindruckend, auch die Architektur des Gebäudes war atemberaubend.

Für den Nachmittag stand ein Ausflug ins Museum für Naturwissenschaften und Technik auf dem Programm. Dort gab es nicht nur die faszinierenden Erfindungen von Leonardo Da Vinci zu bestaunen, sondern auch gut aufbereitete Ausstellungen zu Umweltschutz, Stahlproduktion und vielem mehr. Besonders die alten und riesigen Fahrzeuge, von Eisenbahnen über Straßenbahnen bis hin zu einem Schiff und sogar einer Rakete, weckten unser Interesse. Der Mitmachbereich für Kinder war ebenfalls ein Highlight – vor allem die „Wortmaschine“, die gesprochene Wörter auf einen großen Monitor projizierte und sie in einer verspielten Animation durch den Raum fliegen ließ. Manchmal fiel ein Wort in einen Trichter und wurde laut wiederholt, und gelegentlich kam am Ende sogar ein anderes Wort heraus. Die Kinder waren begeistert, und wir hätten hier noch Stunden verbringen können, so viel gab es zu entdecken. Doch die Müdigkeit, der Durst und der Hunger meldeten sich langsam, und wir beschlossen, weiterzuziehen.

Auf dem Hinweg hatten wir einen kleinen Imbiss namens „Sprizzeria“ entdeckt, der uns nun als nächstes Ziel diente. Doch nach einem großen Umweg – Lenny löste Wolf als Navigator ab – fanden wir endlich dorthin. Leider war die Auswahl in der Auslage gering: Ein Focaccia mit Tomatensoße und zwei weitere, recht trocken aussehende Sorten. Doch der Hunger trieb uns an, und wir blieben – und wurden nicht enttäuscht. Alle drei Sorten erwiesen sich als herrlich fluffig und keineswegs trocken. In der ruhigen kleinen Straße konnten wir endlich entspannen und die Atmosphäre der Stadt auf uns wirken lassen.

Unser nächstes Ziel waren die Kanäle im Stadtteil Navigli. Am Bahnhof angekommen, nahmen wir die Straßenbahn, um noch ein Stück am Kanal entlangzufahren. Doch die Umgebung entsprach nicht unseren Erwartungen, und so machten wir uns auf den Rückweg zum Ausgangspunkt der Kanäle. Da riefen unsere Nachbarn an – sie waren gerade mit dem Wohnmobil am Campingplatz angekommen und wollten jetzt mit dem Fahrrad zu uns in die Stadt kommen. Wir beschlossen, uns am Domplatz zu treffen und dort noch ein wenig Zeit zu verbringen. Natürlich gab es erneut Gelato, während wir auf unsere Freunde warteten.

Gemeinsam wollten wir einen moderne Italiener ausprobieren, der uns sogar einen Tisch für acht Personen anbieten konnte. Es wurde ein später Abend, und als unsere Freunde sich schließlich auf den Rückweg zu ihrem Campingplatz machten, verabschiedeten wir uns und fuhren zurück zu unserer Unterkunft. Dort hieß es schnell die Sachen packen, damit am nächsten Morgen alles bereit war. Schließlich ging es müde, aber glücklich, ins Bett.

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