Unser Tag begann hektisch, da alles sehr schnell gehen musste. Frühstück am Bahnhof war geplant, und dort fanden wir ein kleines Restaurant mit einer ganz guten Auswahl. Auf dem Weg zum Zug, der große Schreck: Unser Zug steht nicht auf der Anzeigetafel. Ein Blick auf den Plan verriet den Grund – der Zug fährt nur sonntags um 9.0 Uhr. Heute ist Montag, und am Montag fährt der Zug schon 16 Minuten früher! Oh man, schon wieder eine Planänderung!
Nun hieß es improvisieren. Unser neues Ziel: Milano Centrale. Doch auch hier folgte die nächste Enttäuschung – die nächste und schnellste Verbindung nach Monaco war restlos ausgebucht. Wir mussten auf die Regionalbahn umsteigen, was unsere Fahrt erheblich verlängerte. Doch eine freundliche Dame am Schalter half uns, den besten alternativen Weg zu finden. Jetzt hieß es: Daumen drücken, dass alles klappt, denn die Umsteigezeiten sind sehr knapp.
Während der Wartezeit am Bahnhof ließen wir unsere Reisetasche bei der Gepäckaufbewahrung und gingen unserem Motto – „Okay, but first Gelato“ – nach: die Waffel bzw. der Becher getränkt in Schokolade und getoppt mit gefriergetrockneten Erdbeerstückchen und jeder durfte sich zwei Sorten Eis aussuchen. Lennys Waffel und Charlies Becher waren super lecker!
Aus einer einfachen Zugfahrt mit nur einem Umstieg in Ventimiglia wurde eine kleine Weltreise: Erst nach Turin, dann weiter nach Cuneo, von dort nach Ventimiglia und schließlich nach Monaco. Die ersten beiden Züge waren schon abenteuerlich, nicht zuletzt, weil der erste Zug extrem heiß war. Doch ein paar Waggons weiter fanden wir glücklicherweise klimatisierte Sitzplätze. Trotz Verspätung schafften wir es pünktlich zu unserem Anschlusszug.
Die Strecke von Cuneo nach Ventimiglia war ein echter Geheimtipp. Unzählige Tunnel, hinter denen sich immer wieder atemberaubende Ausblicke verbargen: wunderschöne Berge, tiefe Täler, glitzernde Flüsse und kleine Dörfer – eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch.
Ab Ventimiglia fuhren wir dann fast ausschließlich entlang der Küste. Die Aussicht auf das Meer war schlichtweg überwältigend. Die Jungs fanden den besten Platz im Zug, und wir genossen jede Sekunde.
In Monte Carlo angekommen, erwartete uns ein Labyrinth aus Straßen, Aufzügen und Rolltreppen. Die Stadt scheint förmlich in den Berg hineingebaut zu sein. Der Bahnhof ist gigantisch, und einmal in die falsche Richtung gelaufen, dauert der Weg mit Krücken mindestens doppelt so lange. Die vielen Aufzügen und Rolltreppen, die überall in der Stadt zu finden sind, waren wirklich sehr hilfreich. So eine Wegbeschreibung zur AirBNB Wohnung, wie wir sie in Monte Carlo bekamen, hatten wir auch noch nie: Verlasse den Bahnhof, nimm den Aufzug, überquere die Straße, nimm den nächsten Aufzug und gehe weiter.
Die Kinder wollten unbedingt baden, also machten wir uns auf den Weg zu einem Badespot in Monaco. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns die vielen Luxusautos an, die überall zu sehen waren. Lenny blieb alle paar Minuten stehen, um Fotos zu machen.
Es stellte sich heraus, dass der Weg zum Baden wesentlich weiter ist, als erwartet. Am Solarium Beach erwarteten die Jungs Terrasse. auf 4 Ebenen auf denen man liegen könnte. Alle paar Meter gab es an der Kaimauer hinunter eine Treppe ins Meer.
Als der Badespaß zu Ende war, entschieden wir uns, dort im arestaurant zu essen, denn jedes andere Restaurant wäre viel zu weit weg gewesen. Während die Kinder mit Pommes glücklich waren, genossen wir Dorade, Filet und Linguine mit Muscheln. Dazu gab es Tortilla Chips mit Guacamole und Hummus – ein Festmahl nach diesem langen Tag.
Eigentlich waren wir nach dem Abendessen so müde, dass wir nur noch ins Bett wollten. Doch das Casino lockte, und wir beschlossen, uns auf den Weg zu machen. Was wir nicht wussten: Der Weg führte uns einen steilen Berg hinauf. Doch der Aufstieg lohnte sich. Die Kinder staunten über die vielen extravaganten Autos, und der Casinovorplatz selbst war beeindruckend. Das Café de Paris, am Platz vor dem Casino ziert, passte genau in die Atmosphäre. Ich bin froh, dass wir uns noch für diesen Abstecher entschieden haben.
Nach diesem langen und ereignisreichen Tag fielen wir erschöpft ins Bett. Morgen schlafen wir definitiv aus!