Unser erstes Ziel in Lissabon war Cristo Rei, eine riesige Statue, die dem berühmten Cristo von Rio de Janeiro nachempfunden ist. Im Jahr 1930 besuchte der Kardinalpatriarch von Lissabon Rio und war so beeindruckt von der Statue, dass er sich eine ähnliche für seine Stadt wünschte. Diese Vision wurde schließlich am Pfingstsonntag 1959 Realität, als die Statue eingeweiht wurde.
Der Sockel von Cristo Rei ragt 82 Meter in die Höhe, und die Statue selbst fügt noch einmal 28 Meter hinzu. Von dort oben bot sich uns ein atemberaubender Ausblick auf Lissabon und die Ponte de 25 Abril, die den Fluss Tejo überspannt. Obwohl die Warteschlangen lang waren, hat sich das Warten absolut gelohnt.
Nach dem Besuch fuhren wir mit der Fähre nach Lissabon hinüber. Lennys Wunsch war es, einen frischen Ananas Cocktail aus einer aufgeschnittenen Ananas zu trinken.
Nachdem dieser Wunsch erfüllt war, machten wir einen kleinen Spaziergang am Wasser entlang und kamen an einen Platz, wo wir eine alte rote Straßenbahn entdeckten. Obwohl die rote Straßenbahn charmant aussah, wollte ich unbedingt mit einer der klassischen gelben Bahnen fahren – und glücklicherweise ließ die nächste nicht lange auf sich warten.
Wir entschieden uns für die Linie 25, die durch die ruhigeren, authentischen Viertel Lissabons führt. Unser Ziel war der Quiosque 28, an der Endhaltestelle der Linie. Eigentlich hatten wir den Ort nur ausgewählt, weil wir dort nicht umkehren konnten und die Bahn hier nicht weiterfuhr. Doch es stellte sich als Glücksgriff heraus: Ab 17 Uhr war dort Happy Hour für Aperol und Gin Tonic. Perfekt! Schnell hatten wir Getränke und einen Snack bestellt. Die Besitzerin, eine sehr herzliche Frau, erklärte uns, dass die Pommes ein wenig länger dauern würden, weil sie mit ganz viel Liebe frisch zubereitet werden. Und tatsächlich – sie wurden sogar frisch geschnitten!
Die Besitzerin erzählte uns ihre Geschichte: Vor sieben Jahren war sie mit einem Erasmus-Programm von Frankreich nach Lissabon gekommen und hatte sich so in die Stadt verliebt, dass sie einfach blieb. Außerdem gab sie uns einen großartigen Tipp für unseren geplanten Besuch in Carcassonne, wenn wir von Toulouse aus starten würden. Die entspannte Atmosphäre des Quiosques lud uns zum Verweilen ein. Schließlich nahmen wir die Linie 25 zurück und machten an der Flusspromenade halt, wo wir ein kleines Abendessen genossen, bevor es mit der Fähre zurück zum Auto ging.
Auf der anderen Seite angekommen, lag die Ponte de 25 Abril im goldenen Licht der untergehenden Sonne, und wir blieben einen Moment, um das Bild zu genießen (und zu fotografieren).
Kurz darauf bemerkten wir den Supermond, der tief am Horizont stand. Wir nutzten die Gelegenheit für ein paar Fotos, bevor wir uns auf den endgültigen Rückweg machten.