Heute mussten wir zu keinem bestimmten Zeitpunkt wach sein. Sodass meine 3 Jungs doch etwas länger als die letzten Tage schlafen konnten. Vor der Abfahrt waren nur noch unsere Rocksäcke zu packen.
Zum Frühstück hatten wir das kleine Bistro im Super Spar geplant. Außerdem steht noch ein Besuch des Geldautomaten auf der ToDo Liste. Der Automat am Supermarkt ist leider Out of Service. Also gibt es erst Frühstück. Das Frühstück ist sehr lecker, es dauert allerdings ewig, die Kinder sind also schon das erste Mal ungeduldig. Das wollten wir eigentlich vermeiden, denn vor uns liegt eine lange Etappe.
Auf dem Weg zum nächsten Geldautomaten entdeckt Wolf auf dem Parkplatz einen zweiten Automaten, der funktioniert. Jetzt kann es in Richtung Norden losgehen.
Als den Kindern langweilig wird, setzen sie ihre Kopfhörer auf und beschäftigen sich mit ihren TipToi Stiften. Lenny trällert ununterbrochen Drei Chinesen mit dem Kontrabass und Charlie genießt die Landschaft und hört die Olchi Detektive.
Wir planen einen kleinen Stopp und Mittagessen in Otjiwarongo, hier hat Wolfs bester Kumpel seine Jugend verbracht. Er hatte uns Kasseler (Wildschwein) im Chamäleon empfohlen. Aber unser kleiner Sohn macht uns einen Strich durch die Rechnung, er schläf und uns knurrt der Magen. Auch gut, wir ersparen uns nämlich die in sehr kurzen Intervallen wiederkehrende Frage: „Sind wir schon da?“
Kurz nach der Stadt sehen wir ein Warzenschwein direkt an der Straße stehen. Charlie war gerade dabei auch einzuschlafen als ich ihn in meiner Aufregung anspreche. Mist. Er will auch gar nicht schlafen, denn müde ist er auf keinen Fall. 5 Minuten später schiebe ich beiden mein Rucksack zwischen die Sitze, damit beide schlafen können.
Lenny schläft bis 30 Minuten vor der Ankunft, wir bestechen ihn mit Lachgummi, damit Charlie noch schlafen kann, denn Lust Auto zu fahren hat Lenny nicht mehr.
Charlie wacht auf als wir uns am Parkeingang anmelden. Nach einer Toilettenpause und dem Auffüllen von Proviant aus dem Kühlschrank fahren wir zum ersten Wasserloch. Eine Sache wurmt uns auf dem Weg, der Kühlschrank zeigt 18 Grad an, nicht gerade kalt für einen Kühlschrank. Das müssen wir beobachten.
Das erste Wasserloch ist ausgetrocknet. Dennoch sehen wir die ersten Tiere. Einige Gnus und Oryx Antilopen eine läuft recht dicht an unserem Auto entlang. In der Ferne entdeckt Wolf ein Tier. Mit meiner Kamera kann ich sehen, dass es ein Zebra ist. Als es etwas näher kommt, können auch die Kinder das Zebra erkennen.
Wir fahren weiter und bleiben auf dem kleinen Umweg in Richtung Unterkunft. Immer wieder sehen wir Elefantenkacke und abgerissene Bäume, ein Zeichen dafür, dass die Dickhäuter erst hier gewesen sein müssen. Aber keine Spur. Wolf fährt die Buckelpiste entlang und enttarnt sich als geborener Safari Guide. Hinter einem Gebüsch entdeckt er ein Zebra und dann noch ein paar. Wahnsinn. Die paar Zebras einpuppen sich als riesige Herde. Wir fahren los bevor wir die Herde um uns herum haben. Ich bin sehr froh, dass Wolf die Tiere so gut während der Fahrt entdeckt. Ich bin ja eher dafür bekannt so etwas nicht so schnell zu entdecken 😉
Wieder auf der Teerstraße in Richtung Camp angekommen, sehen wir nach einigen hundert Metern einen Camper an der Seite stehen. Ein gutes Indiz für Tiere. Und tatsächlich auf der linken Seite sehen wir zwei Giraffen, später werden es 5 oder 6. Auf der rechten Seite der Straße stehen auch noch 3 dieser wunderschönen Tiere und fressen die saftigen Blätter ganz oben am Baum ab. Ganz witzig sieht es aus, wenn man nur die Köpfe der Giraffen aus den Bäumen ragen sieht.
In der Mitte des Camps steht ein Aussichtsturm auf den Charlie unbedingt klettern möchte. Wir räumen also alles in unser Zimmer (der Campingplatz war leider schon ausgebucht) und holen schnell noch die Ferngläser der Kinder aus dem Rucksack. Charlie ist als erster oben angekommen. Im Turm ist es zum Glück recht kühl, sodass wir alle schnell oben ankommen. Uns schon sehen wir die ersten Elefanten. Wir sind alle sehr glücklich gleich in den ersten Stunden schon die meisten der Tiere einmal gesehen zu haben. Die Elefanten laufen in Richtung Camp, also beschließen wir sofort zum Wasserloch zu gehen. Und da waren sie auch schon. Wunderbar. Wir beobachten die grauen Giganten eine Weile bis die Sonne beginnt unterzugehen, dann haben die vier genug und ziehen wieder in Richtung Weite. Die beiden Giraffen, die sich schon eine Zeit lang in der Nähe aufgehalten haben, kommen etwas näher. Aber sind noch zu zaghaft bis zum Wasser zu laufen. Als die Sonne weg ist, werden auch die Kinder unruhig und können nicht mehr leise sein, sodass wir zum Abendessen gehen. Als die Sachen für die erste Nacht im Zelt organisiert sind, gehen wir ins Bett und schlafen beeindruckt vom ersten Nachmittag im Nationalpark ein.
Beeindruckt vom ersten Tag des Nationalparks schlafen wir alle ein.