Ein bisschen Kultur und Strand sollte es auch geben. Nach unserem „autofreien“ Pooltag in der Unterkunft stand Pisa auf unserem Plan. Wolf und ich waren beide schon einmal hier. Diesmal sind wir zusammen und mit den Kindern hier.
Nach Pisa soll es also gehen, von Ligurien in die wunderbare Toskana! Dort wollen wir den berühmtesten, aber nicht schiefsten, Turm der Welt aus dem Jahre 1372 anschauen. Der Glockenturm ist 56 m hoch und aus weißem Marmor, ursprünglich sollte er doppelt so hoch werden.
Der Turm wurde in 3 Bauphasen errichtet. 1173 begann der Architekt Bonanno Pisano mit dem Projekt. Während im Jahre. 1178 der dritte Stock gebaut wurde kippte der Turm um 5 cm nach Süd-Osten. Der Untergrund war zu instabil. Daraufhin wurde der Bau eingestellt. Diese Beruhigungszeit für den Boden wurde begonnen, damit der Turm nicht einstürzt.
100 Jahre später wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Die Schieflage sollte durch 4 vertikale Stockwerke ausgeglichen werden. Da dies leider nicht half, wurden die Arbeiten wieder eingestellt. Die Neigung schritt fort. Tommaso Pisano vollendete den Bau 1372.
1835 fanden erste Restaurierungsarbeiten statt. Der schlammige Boden wurde entfernt und durch ein Marmorfundament ersetzt. Die Folge war eine weitere Neigung. Die Abweichung vom Bleilot betrug 1918 5,1 m. Jährlich stieg diese Abweichung bis 1990 um 1 bis 1,2 mm.
1990 wurde der Turm vorübergehend geschlossen, um diverse Sanierungsarbeiten durchzuführen. Diese dauerten bis ins Jahr 2001. Als Wolf im Jahr 2000 hier war, wurde der Turm noch mit zwei Stahlseilen gesichert, damit er nicht durch unerwartete Bewegungen einstürzt. Als die Maßnahmen beendet waren, hatte man die Neigung von 5,5 auf 4 Grad verringert. Man geht davon aus, dass der Turm durch die Maßnahmen die nächsten 300 Jahre gesichert ist.
Die Strecke von Ognio nach Pisa ist mit 2 Stunden relativ lang. Das liegt allerdings daran, dass man zu Beginn der Strecke zuerst aus den Bergen zur Autobahn gelangen muss. Ein Dorf reiht sich an das andere und so kann man die ersten Kilometer nach den Serpentinen für etwa 20 km nur 50 km/h fahren. Ich mag die Aussicht und die Orte. Und wenn ich genug davon habe, so wie jetzt auf der Autobahn, schreibe ich ein bisschen im Blog weiter!
Durch Corona war der Platz relativ leer. Früher durfte man auch auf die Grünflächen des Platzes der Wunder (Piazza dei Miracoli). Diese sind nun aber leider abgesperrt.
Mittag war schon lange vorbei, also wollten wir etwas essen. Um den Platz herum sah alles sehr touristisch aus. Kurz hinter dem Tor zum Piazza dei Miracoli fanden wir ein Restaurant, das sich vermutlich auch auf Touristen spezialisiert hat, aber die Preise waren trotzdem moderat. Wir hatten aufgrund der Lage nicht allzu hohe Erwartungen. Was soll ich sagen, wir waren sehr überrascht! Die Pizza – Charlie hatte sich Pizza Italia ausgesucht- war ein Traum, aber auch Bruschetta und mein Thunfisch Focaccia waren nicht zu verachten! Das Restaurant können wir definitiv empfehlen!
Auf dem Rückweg wollten wir uns noch ein wenig von der Sonne abkühlen. Das Mittelmeer bot sich natürlich an! Wolf hatte auf Google Maps schon einen Strandabschnitt gefunden, er sah aus, wie ein Computerspiel in den 90ern – kleine bunte Vierecke auf sandfarben Grund. Die meisten Strände hier sind wohl privat. Man kann sich einen Platz mieten. Wir hatten Glück uns mussten aufgrund der Uhrzeit und auch wegen des starken Wellengangs nur den halben Tagespreis bezahlen.
Die Auswahl an privaten Strandabschnitten war riesig. Am Ende nehmen sich vermutlich alle nichts. Da ein Freund von uns aus dem Griechen Ort Arethusa kommt und ein Abschnitt Aretusa hieß, entschieden wir uns für den Abschnitt!
Nachdem uns zwei drei Wellen erwischt hatten – es hat unheimlich Spaß gemacht – entschied Lenny, dass er lieber am Strand spielen möchte. Charlie und Wolf warfen sich noch einen Moment in die Wellen! Ich habe mich um die Fotos gekümmert 😉 Manchmal ist es auch einfach schön das Meer rauschen zu hören und die frische Meersalzbrise in der Nase zu haben! Wunderbar!